DHB - Netzwerk Haushalt


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Frauenporträts

Frau Rechtsanwältin Karola Pohlhausen,
Jahrgang 1948, ist seit 36 Jahren in eigener Kanzlei in Dortmund tätig. Der Schwerpunkt ihrer anwältlichen Tätigkeit liegt als Fachanwältin für Familienrecht auf eben diesem Gebiet. Aus Osnabrück stammend studierte sie in Hamburg und Marburg Jura und ließ sich Anfang 1979 in Dortmund nieder. Bereits zu dieser Zeit fanden die ersten Begegnungen zwischen ihr und dem Dortmunder Hausfrauen-Bund statt. Sie wurde Mutter einer Tochter und ist mittlerweile begeisterte Großmutter.

Von Anfang an gilt ihr Engagement dem Gleichbehandlungsgrundsatz und seiner Umsetzung, wozu die Gleichstellung von Frauen und Männern gehört. So begleitete sie - auch ehrenamtlich - verschiedene Projekte der Dortmunder Frauenbewegung wie das Frauenhaus, zu dessen Grundausstattung auch unser Ortsverband beitrug, das Frauencafè Huckarde (heute Frauenzentrum", und wirkt mit im Vorstand der Stiftung "Aufmüpfige Frauen", im Deutschen Juristinnenbund und in der AG Netzwerk der Dortmunder Frauenverbände. Last but not least war sie langjährig als Lehrbeauftragte an der Uni Dortmund im Bereich Frauenstudien aktiv

Marie-Luise Hinninger
Geboren 1947 in Dortmund-Hörde, nach der Schulzeit ausgebildet zur technischen Zeichnerin und danach bis zur Geburt ihres Sohnes beschäftigt in der Abteilung "Verkehrsplanung" der Dortmunder Stadtwerke. Um ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern, besucht sie einen Kurs zur Vorbereitung auf die Prüfung als Hauswirtschafterin und macht 1993 erfolgreich den Abschluss als Meisterin der städtischen Hauswirtschaft. In dieser Zeit lernt sie auch den Dortmunder Hausfrauen-Bund kennen, in den sie 1991 eintritt. Bereits 1993 übernimmt sie die Leitung der Fachgruppe Hauswirtschaft und arbeitet im Vorstand mit. 1999 wird sie stellvertretende Vorsitzende, übernimmt von 2003 bis 2009 den Vorsitz, gewinnt Frau Kischel für diese Aufgabe und tritt wieder ins 2. Glied zurück. 2015 scheidet sie aus dem Vorstand aus, bleibt aber der Arbeit unseres Ortsverbandes mit verschiedenen Aufgabenbereichen verbunden. Während ihrer "Amtszeiten" war sie im Prüfungsausschuss der Meisterinnen bei der Landwirtschaftskammer, in den DHB-Bundesausschüssen für Umwelt, Hauswirtschaft, Verbraucherfragen und Familie, hat mehrere "Haushaltführerscheine" begleitet, Vorträge gehalten, im Fernsehen mitgewirkt, wenn es um den Hausfrauen-Bund ging und war wegen ihrer bodenständigen, freundlichen und fröhlichen Art bei den Mitgliedern sehr beliebt. Dass sie 2003 nach dem überraschenden Ausscheiden ihrer Vorgängerin den Vorsitz übernahm, bezeichnete unsere Ehrenvorsitzende bei der Verabschiedung als wahre Heldentat. Frau Hinninger habe immer erklärt, nie in der ersten Reihe stehen zu wollen und wegen der neuen Verantwortung viele schlaflose Nächte verbracht zu haben. "Der DHB war meine große Bereicherung für mein Leben. Vor allem war es für mich ein Gewinn an Persönlichkeitsentwicklung. Ich habe gelernt, ganz weit über den Tellerrand zu schauen. Tolle Erfahrungen, schöne Erlebnisse, sonnige Tage mit Freuden und Freunden, beeindruckenden Begegnungen, viel Wissenswertes, wundervolle Reisen und zahlreiche Lachfalten verdanke ich dem DHB" sagt sie in ihrer bewegenden Abschiedsrede. Und endet mit dem Wunsch an die Mitglieder " Arbeiten Sie aktiv mit, bringen sie sich ein, machen Sie Vorschläge, lassen sie sich neue Aktivitäten einfallen und werben Sie für uns. Wir haben so viel zu bieten! Wir sind der vielseitigste Verband, den ich kenne!"




Brigitte Wolfs,
Geschäftsbereichsleiterin für Bürgerinteressen und Zivilgesellschaft im Amt für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters und des Rates

Ich wurde 1956 in Selm geboren und wuchs wohlbehütet in einer Großfamilie auf.
Heute lebe ich gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn in Aplerbeck.

Nach dem Studium der Sozialpädagogik startete ich meine berufliche Laufbahn beim Kreisjugendamt in Unna. Als Erziehungsbeistand betreute ich Familien, in denen die Kinder im Kindergarten oder in der Schule auffällig wurden. In den meisten Fällen hatte ich es mit alleinerziehenden Müttern zu tun, die häufig neben den Erziehungsschwierigkeiten noch mit weiteren multikomplexen Problemlagen zu kämpfen hatten. Ich erkannte sehr schnell, dass mein gesetzlicher Auftrag, die Kinder und Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen zu unterstützen immer dann erfolgreicher war, wenn mir gleichzeitig eine Stabilisierung der überlasteten Mütter gelang.
Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis, wie wichtig die Veränderung bzw. die Verbesserung der Lebensverhältnisse insbesondere von alleinerziehenden Frauen ist, beobachtete ich mit großem Interesse die Einrichtung der ersten Frauenbüros. Als dann die Stadt Dortmund 1986 die Stelle einer Mitarbeiterin im Frauenbüro ausschrieb, bewarb ich mich mit Erfolg.
Seit 1990 leite ich nun das Frauenbüro, das mittlerweile in Gleichstellungsbüro umbenannt wurde. Mit dieser Umbenennung sollen alle Männer angesprochen werden, die verstehen, dass es sich bei der Gleichstellungspolitik um Gesellschaftspolitik handelt, von der Frauen und Männer unabhängig von ihrer Lebensform, ihrem Alter, ihrer Herkunft und ihrer sexuellen Orientierung profitieren. Hier gilt, wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden! Und dazu bedarf es wirksamer Instrumente. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die gesetzliche Frauenquote letztendlich umgesetzt wird.


Helene Schulte-Borries, Leiterin der Verbraucherzentrale Dortmund




Ich bin 1957 in der Nähe von Paderborn geboren und auf einem Bauernhof aufgewachsen. Meine Mutter war eine engagierte Landfrau und auch „Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft“. Dass Hauswirtschaft bzw. das Führen eines Haushalts ein Ausbildungsberuf ist, habe ich früh kennengelernt. Nach dem Abitur ( an einer Klosterschule ) habe ich ein Praktikum in einer Jugendherberge absolviert und anschließend Ökotrophologie in Münster studiert. Im Studium gab es die ersten Berührungspunkte zur Verbraucherarbeit. Nach dem Diplom im Sommer 1981 habe ich als Pädagogische Familienhelferin gearbeitet. 1984 erfüllte sich ein Traum: - ich durfte als der ländlichen Hauswirtschaft für 9 Monate auf Farmen in Neuseeland Erfahrungen zu machen. Nach meiner Rückkehr durfte ich bei der Verbraucherzentrale in Dortmund als dritte Beratungskraft mit einem 5-Jahresvertrag eine neue Herausforderung annehmen. Damals lag der Schwerpunkt der Arbeit bei der Überschuldung zahlreicher Haushalte. Passend zum 20-jährigen Bestehen der Beratungsstelle in Dortmund hatte der Rat beschlossen, ein spezielles Beratungsangebot für ver- und überschuldete Haushalte zu unterstützen. Das war u.a. dann mein Arbeitsauftrag, die Verbraucherberatung zu etablieren. Aus dem 5-Jahresvertrag wurde ein unbefristeter Vertrag und 1989 wurde mir die Leitung der Beratungsstelle übertragen. Diese vielfältige Aufgabe vor dem Hintergrund der sich wandelnden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen bleibt spannend und nehme ich bis heute mit Herzblut wahr .Dass es seit 1965 eine Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Dortmund gibt, ist auch ein Verdienst des Dortmunder DHB-Netzwerkes Haushalt. Später wusste die AG der Do.-Frauenverbände und der DHB die Schließung der VZ durch viel persönliches Engagement zu verhindern. Die Unterstützung und gute Zusammenarbeit sind auch heute noch Garant für die Umsetzung vieler Aktivitäten vor Ort.
Geschichte der Verbraucherzentrale NRW gibt es die Internetseiten der VZ NRW: www.vz-nrw.de/50jahre"

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Patente Frauen" Margarete Steiff, 1847- 1909
"Es macht keinen Sinn, immerzu den Beinen nachzutrauern, wenn einem das Leben davonläuft"!
M. St. hat es sich mit großem Lebenswillen, Freude und Ideenreichtum erobert. In Kleinkindjahren lähmten sich bei ihr nach einer Fieberattacke beide Beine, ein Arm war schmerzhaft unbeweglich, sie wurde zunächst zu einem bedrückenden Fürsorgefall, denn Rollstühle für körperbehinderte Kinder gab es noch nicht. Doch ein brauner, stabiler Handwagen mit bunten Rädern verschaffte ihr die nötige Beweglichkeit. Beharrlich klagte sie den Schulbesuch ein, später die Schneiderinnenlehre. Als Damenschneiderin eröffnete sie mit 30 Jahren ihr eigenes Geschäft. Das entnommene Schnittmuster aus einem Journal zur Herstellung eines "Filzelefantli" wurde zur Gründungsidee diverser Filztiere und dessen Fertigung ein Verkaufsschlager. 1893 erfolgte die Eintragung in das Handelsregister für eine Filzspielwarenfabrik. Ihr Bruder plante und baute daraufhin für Margarete ein
behindertengerechtes Wohn-und Geschäftshaus, und schon 1907 beschäftigte ihre Firma 400 Mitarbeiterinnen sowie 1800 Heimarbeiterinnen. Körperbehinderungen waren für eine Einstellung in ihrem Betrieb kein Hindernis. Große Berühmtheit erreichte M. Steiff jedoch mit ihrem "TEDDY" .Neffe Fritz entwickelte diesen kleinen Bär aus weichem Plüsch und beweglichen Armen, die Produktion verlief zunächst erfolglos, er sei zu zottelig und plump, doch auf der Leipziger Spielwarenmesse kaufte ein begeisterter Händler aus den Staaten die gesamte Kollektion auf, die Amerikaner, mit ihnen ihr Präsident (TEDDY) T. Roosevelt waren verliebt in dieses Kuscheltier, und auf der Weltausstellung in Louisiana erhielt M. Steiff für den großen Verkaufserfolg des "Teddys" die Goldmedaille.



Mein Name ist Justine Grollmann. Ich bin am 24. Januar 1958 im oberschlesischen Beuthen (im Polnischen: Bytom) geboren.
Nach der Unterzeichnung der ersten Ostverträge Anfang der 1970er Jahre kam ich im Alter von 13 Jahren mit meinen Eltern und meiner Schwester in die Bundesrepublik Deutschland. Ich bin verheiratet und Mutter zweier Töchter.
Seit vielen Jahren arbeite ich als Krankenschwester. Durch meine Zusatzausbildung BCN, Breast-Care-Nurse, habe ich regelmäßig mit dem Schicksal von Brustkrebspatientinnen zu tun.
Meine abwechslungsreiche Lebensgeschichte hat dafür gesorgt, dass aus mir ein politisch denkender Mensch geworden ist. Aus diesem Grunde setzte ich mich schon sehr früh für die Emanzipation der Frau ein. Doch bei diesem Thema blieb es im Laufe der Jahre nicht: Derzeit engagiere ich mich nämlich in zahlreichen Vereinen und Verbänden auf ehrenamtlicher Basis. Darüber hinaus gehöre ich seit dem Jahre 2009 dem Rat der Stadt Dortmund an. Der Schwerpunkt meiner politischen Arbeit liegt im Bereich "Jugend" "Familie", "Soziales" und natürlich "Frauen".
Zur Vorsitzenden der Dortmunder Frauenverbände wurde ich am 9. März 2012 gewählt. Grundsätzlich bin ich als Inhaberin dieses Amtes der Meinung, dass die Arbeit an der Zukunft unserer Stadt sowohl gegenseitigen Respekt als auch den Willen zu konstruktiver Zusammenarbeit erfordert.
Die 23 Dortmunder Frauenverbände dürfen mit Stolz auf ihre erfolgreiche Arbeit in der Vergangenheit zurückblicken. Als Vorsitzende ist es meine Absicht, alte Errungenschaften zu verteidigen und gleichzeitig neue Ziele zu formulieren bzw. zu verwirklichen.
Ich betrachte die Mitglieder der Frauenverbände als Netzwerkerinnen, welche die Interessen von Frauen in Dortmund vertreten. Mein Fokus richtet sich in erster Linie auf die gegenseitige Unterstützung der Bürgerinnen in unserer Stadt. Des Weiteren gilt es, frische Ideen zu entwickeln, die Rahmenbedingungen für den notwendigen Wissenstransfer zwischen den diversen Mitgliedern zu gewährleisten und deren Vernetzung zu intensivieren. Letztendlich möchte ich mich auch für eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.
All dies ist wichtig, da wir als Frauenverbände unseren Einfluss auf der kommunalen Ebene vergrößern müssen. Ich bin davon überzeugt, dass es ohne uns auf die zahlreichen, unterschiedlichen Fragen, welche Dortmunderinnen heutzutage bewegen, keine adäquaten Antworten geben wird.
Es steht außer Frage: Wir haben noch viel zu tun. Deshalb werde ich mich auch in der Zukunft dafür einsetzen, dass schönen Worten wie diesen stets die entsprechenden Taten folgen. Daran möchte ich mich später gerne messen lassen.



Josephine Cochrane (1839-1913) kannte als wohlsituierte Politikergattin die Spülhände nur vom Hörensagen, dennoch wurden sie ihr Lebensthema. Ständiges Ärgernis war der zerbrochene Abwasch ihres kostbaren Porzellans, der von den Angestellten nach gesellschaftlichen Einladungen in ihrem Haus hinterlassen wurde. Nach wenigen Versuchen sich selbst um den Abwasch zu kümmern, steht für sie fest, dass es einen angenehmeren Weg zu sauberen Tassen geben muss. Praktisch veranlagt biegt sie Drahtkörbe zurecht, zeichnet detaillierte Konstruktionen und entwirft eine ausgeklügelte Mechanik. Kurz nachdem ihre ersten Entwürfe für eine Spülmaschine fertig gestellt sind, verstirbt ihr Mann, als Nachlass ein hoher Schuldenberg .Dies bestärkt sie abermals in dem Vorhaben, ein funktionierendes Gerät auf den Markt zu bringen, 1886 meldet sie ihre arbeitssparende Erfindung, die erste mit Wasserdruck arbeitende Spülmaschine zum Patent an. „Warum ein kleines Vermögen ausgeben, wenn die Hausfrau dies perfekt mit der Hand macht?“ War die verstörte Frage. Zur Weltausstellung in ihrer Heimatstadt Chicago meldete sie sich als Mr. Cochrane an, denn Frauen hatten keine Zulassungschance. Die Lady erhielt den ersten Preis für die beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung!!! Somit wurde sie mit ihrer
Erfindung zur Leitfigur in der Küchenarbeitsentlastung.

Die Dortmunder Agnes-Neuhaus-Strasse würdigt mit Ihrer Namensgebung die Lebensleistung der Dortmunderin Agnes Neuhaus (1854 - 1944).

Ihr Elternhaus war stark standespolitisch ausgerichtet, wie auch von sozial-verbandsorientiertem Engagement geprägt Die berufliche Tätigkeit ihres späteren Ehemannes, er war Amtsrichter und damit auch Vormundschaftsrichter, schärfte ihren Blick für soziales Umfeldelend. Durch ihre Initiative wurde 1900 der katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder „Der Gute Hirte" gegründet, das später erbaute Vincenz-Heim entwickelte sich zu einer ersten Zufluchtsstätte für Prostituierte, ledige Mütter und Schwangere in schwierigen Lebenssituationen. A. Neuhaus betrachtete ihre Tätigkeit vornehmlich unter seeisorgerischen Gesichtspunkten mit einer grundsätzlichen Nächstenliebe.

Die um die Jahrhundertwende verbreitete Unterscheidung von würdigen und unwürdigen Armen lehnte sie ab. Die Hilfe sollte bedürfnisorientiert und einstellungsunabhängig sein. Von 1920 bis 1930 wirkte sie als Mitglied des deutschen Reichstages bei der Entstehung wichtiger Gesetze mit, darüber hinaus war sie In vielen Verbänden initiierend und fachlich beratend aktiv und nahm so über ihre politische Parlamentstätigkeit in vielen Gremien mit ihrem sozialen Anliegen Einfluss, „Der Gute Hirte" wurde 1968 zum Sozialdienst Katholischer Frauen umbenannt, noch heute hat er seinen Sitz als Bundeszentrale in der Agnes-Neuhaus-Straße zu Dortmund.



Die Dortmunder Käthe-Kollwitz-Strasse hält die Gedächtniskultur an Käthe Kollwitz (1867-1945) aufrecht.
Schon zu ihren Lebzeiten erhielt K.Kollwitz Ansehen und Anerkennung, sie stellte in Paris, Wien u. Moskau aus. Der Professorinnnentitel wurde ihr zuerkannt, damit wurde sie das erste weibliche Mitglied in der preußischen Akademie der Künste. Ihr Elternhaus (geb. Schmidt) prägte ihr soziales Gedankengut, Käthe wurde in ihrer künstlerischen Begabung akzeptiert und gefördert, sie erhielt Privatunterricht. Die Mehrzahl der Kunstakademien verweigerten Frauen jedoch die Aufnahme. Aufbauend besuchte sie die KünstlerInnenschulen in Bern u. München. Auch nach ihrer Eheschließung mit dem sozialdemokratisch engagierten Arzt „Kollwitz“, und der Geburt ihrer beiden Söhne, blieb sie weiterhin ihrem künstlerischen Beruf treu. Sie verband mit ihrem Kunstschaffen sozial- und gesellschaftskritisches Engagement. Ihr stark mitfühlendes Interesse galt den sozialen Bedingungen der Frauen aus der Arbeiterschicht, auf das Wesentliche reduziert sie in den Zeichnungen ihre Leiden, Kämpfe, Stärken und Schönheiten, dabei wirkt ihre Kunst gänzlich unsentimental, eher sind ihre Werke sozialkritische Appelle, die dem vordergründigen Blick widersprechen, sie fordern heraus, das Bild hinter dem Bild zu sehen!---Das Käthe-Kollwitz Museum in Köln verfügt über den weltweit größten Bestand dieser herausragenden Künstlerin. Eine Fahrt dorthin lohnt sich!


Der Dortmunder "Meitnerweg" erinnert an Lise Meitner (1878-1968)
Ein junges "Fräulein" fasst 1898 einen Entschluss: Studium der Physik. Der Familienrat wird einberufen, Lises Entscheidung erörtert, gedreht, gewendet, umgedeutet, sie wenigstens für das weiblichere Fach Kunstgeschichte zu interessieren, vergebens!! Fußkalte, dunkle Experimentierräume, vollgestopft mit Drähten und mitten im chaotischen Durcheinander die tödliche Gefahr: Funkenschlag, Entladung und Elektrizität", kein weibliches Betätigungsfeld!! Doch Lises Entschluss steht fest! Mit spielerischer Leichtigkeit legt sie nach kurzem Studium ihre Doktorarbeit vor, für die Wiener Universität eine historische Sehenswürdigkeit. Aus der Summe ihres Wissens kristallisiert sich eine Vorliebe heraus, die experimentelle Physik, in der Anfangszeit des Atomzeitalters. Sie arbeitet mit Otto Hahn zusammen, man ahnt nichts von beider fachlicher Größe, lässt sie neidlos gewähren, zumal eine Frau in der Kernphysik entweder ein Scherz oder ein Missverständnis sein muss. In langer Forschungsarbeit stehen sie kurz vor einer großen Entdeckung, der Urankernspaltung, Doch L.M. muss Hals über Kopf aus politischen Gründen das Land verlassen, Hahn erkennt kurz darauf allein die wissenschaftliche Sensation und erhält dafür den Nobelpreis! Ein einziges Mal hatte L. Meitner keine Zeit für die Forschungsarbeit, sie musste ihr Leben retten, deshalb steht ihr Name nicht unter den Entdeckungen des Jahrhunderts.



Melitta Bentz,1873-1950, machte aus Kaffee einen Genuss!

Mit einem brillianten Einfall und 73 Pfennigen verhalf uns die aus Dresden stammende Hausfrau zu einer neuen Kaffeekultur und wurde damit Begründerin eines weltweiten Unternehmens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb nach einer Tasse Kaffee meist ein bitterer Nachgeschmack. M. B. wollte ihren Kaffee nicht länger mit störenden Kaffeesatz am Tassenboden trinken und ersann eine neue Zubereitungsmethode: mit Hammer und Nagel durchlöcherte sie im Spätherbst 1908 den Boden einer Konservenbüchse und filterte durch ein dafür zurechtgeschnittenes Löschblatt fein gemahlenes Kaffeepulver. Der Kaffee tropfte ohne Rückstände in die darunter geschobene Kanne. Der Filterkaffee war erfunden! Noch im gleichen Jahr meldete die damals 35-jährige die Idee „Kaffeefilter mit nach unten gewölbtem, mit einem Abflussloch versehenen Boden und lose einliegendem Siebe“, zum Patent an.
Ende 1908 gründete Bentz gemeinsam mit ihrem Mann das Familienunternehmen „Melitta“.
Die Firma wurde mit einem Eigenkapital von nur 73 Pfennigen in das Handelsregister eingetragen, heute umfasst die Unternehmensgruppe „Melitta“ rund 50 Gesellschaften.


Marion Donovan 1917 – 1998
„Eine Frau, eine Mutter, ein Baby, … die inhaltsschweren Windeln als
unangenehme Alltagserscheinung.“ Marion sann auf Abhilfe!-

Die Kindheit verbrachte sie, nach dem frühen Tod der Mutter, vorwiegend in der
väterlichen Werkstatt, experimentieren, tüfteln und Verbesserungen nahmen hier breiten Raum ein. Eine spannende Zeit! Nach dem Literaturstudium war sie bis zu ihrer Heirat Redakteurin der Frauenzeitschrift „Vogue“ und mit der folgenden Familiengründung wurde Marion mit den Anforderungen des Babywindelns konfrontiert, die Frauen auf der ganzen Welt zur Verzweiflung bringen können: kaum frisch angezogen, sind sie wieder voll, ständig laufen sie aus, in Folge, Wäsche ohne Ende!
Frust und Erfindergeist sind sich manchmal sehr nahe. M. schnitt einen Duschvorhang
zurecht, und nähte eine Windelhose, die über die Stoffwindel getragen wurde, die „Boaters
, sie halfen, den Kindern über Wasser zu bleiben. Wasserundurchlässige Windelhosen fanden reißenden Absatz und 1951 zum Patent zugelassen. Die Entwicklung zur Papierwindel wollte nicht so recht gelingen, der Markt verfügte noch nicht über entsprechend saugfähiges Papier, und auch die großen amerikanischen Papierfabriken waren in ihrer Mithilfe nicht offen und belächelten diese unnötige Erfindung. Zehn Jahre später trifft ein Mann, Victor Mills, den richtigen Zeitgeist und deren Entscheidungsträger. Gerüchten zufolge kaufte er M. das Patent der Papierwindel ab und revolutionierte mit den „Pampers“ den häuslichen Alltag.


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