DHB - Netzwerk Haushalt


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Aus dem Ortsverband


„Freue dich, es ist so traurig, sich allein zu freuen“

Mit diesem Lessing-Zitat begrüßte Ulrike Wöpking ihre Gäste vom DHB Vorsitzende Doris Kischel, Ehrenvorsitzende Marlies Berndsen, Ehrenmitglied Friedel Lindenstrauß und die früheren Mitglieder Kompernass und Meier im Christinenstift.
Sie alle waren gekommen, um Frau Wöpking für 60jährige Mitgliedschaft im Dortmunder Hausfrauen-Bund zu ehren.

Und es wurde ein freudiger Nachmittag mit der 95jährigen Jubilarin, strahlend gut aussehend, putzmunter und mit einem sagenhaften Gedächtnis. Neben ihr verblasste der strahlende Frühlingsstrauß, den ihr Frau Kischel mit der Urkunde überreichte.
Wie sie damals als waschechte Berlinerin in Dortmund gefremdelt hatte (das ist bei ihr sehr schnell vergangen), und wie sie als Hauswirtschaftsmeisterin für den DHB Haushalte und junge Mädchen auf ihre Ausbildungstauglichkeit im Haushalt überprüfte. Und im Brustton der Überzeugung klingt es heute noch: Der Hausfrauenbund ist doch unser Berufsverband und muss unsere Interessen vertreten. Frau Kischel, als wesentlich jüngere Hauswirtschaftsmeisterin, kann über die damaligen Aktivitäten nur staunen.

Aber auch an die fröhlichen Begegnungen erinnert sich Frau Wöpking. Wie bei einem Busausflug zu einer Glockengießerei Fahrtenleiterin Meinert das Lied von der Glocke vortrug und alle im Bus auswendig einstimmten. (und fast hätte die fröhliche Runde im Christinenstift das auch noch geschafft). Ach, und wie aufmunternd es doch nach dem Wandern mit Frau Burchardt war, sich beim gemeinsamen Kaffeetrinken auch selbstverständlich noch einen Korn zu genehmigen. Frau Berndsen, seit 64 Jahren Mitglied und Frau Lindenstrauß – auch schon sehr lange dabei – fielen von einem Staunen ins andere, wie viel Namen früherer Vorstandsmitglieder und Referenten ihr noch geläufig waren, und wie schnell und sicher Frau Wöpking bei der Unterhaltung mitmischte.

Frau Berndsen und Frau Kischel bestätigten dann noch einmal eindringlich, dass sich die Jubilarin in den 60 Jahren häufig konstruktiv und begründet in das Vereinsleben eingemischt hat, aber niemals meckerte

Bericht: Marlies Berndsen

7 neue Mitglieder, zahlreiche Teilnehmerinnen in der Monatsveranstaltung und ein Vortrag, der nicht nur verständlich informierte sondern auch bewegte und Verständnis erzeugte: wenn das kein guter Auftakt 2018 für unseren Ortsverband bedeutet.

Frau Hertkens, leitende Standesbeamtin in Dortmund, berichtete humorvoll und auch nachdenklich machend über ihre berufliche Karriere in Dortmund und die Aufgabenbereiche der Standesbeamten.
Während anfänglich noch 63 Standesämter in Dortmund arbeiteten, wirken die 40 Standesbeamten seit 2004 nur noch an zwei Standorten. Nur noch vier dieser Mitarbeiter sind Männer. Seit 2009 dürfen sich Frauen daher auch Standesbeamtin nennen. Die Trautätigkeit, die wir Laien am ehesten wahrnehmen, nimmt allerdings nur fünf Prozent der Arbeit ein. Dafür wurden 120 "Traustandesbeamte" (städtische Beamte aus allen Sparten) ernannt, die vor allem Trauungen an anerkannten Trauorten - darunter viele Museen - und außerhalb der offiziellen Dienstzeiten geübt durchführen.
Die Arbeit der Standesämter erfolgt seit 2009 nur noch elektronisch. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass es erst seit 1876 das Personenstandsrecht gibt. Es löste die bis dahin nur von den Kirchen geführten Bücher ab. Natürlich waren die ersten Bücher der Standesämter in Süterlin geschrieben. Seit ausschließlich elektronisch erfasst wird, werden nur noch der Personenstand und die Religion eingetragen. Seit 2013 werden Kinder, deren Geschlecht nicht eindeutig zu erkennen ist - es sind jährlich 1000 in Deutschland - ohne Geschlecht und Vornamen eingetragen. Die Kinder können später selbst entscheiden.
Schwer wird die Arbeit bei Nottrauungen zum Beispiel am Sterbebett. Ärgerlich wird sie, wenn Eltern seltsame Vornamen für ihre Kinder auswählen wie Hitler oder Pumuckl oder Namen, die nicht deutlich das Geschlecht ausweisen wie Gerrit oder Hauke. Noch ärgerlicher wird es, wenn Flüchtlinge sich als Vater eines Neugeborenen ausgeben, um so das Bleiberecht zu erlangen. So gibt es für einen Mann bis zu 17fache anerkannte Vaterschaften. Erfreulicher und entspannter ist da das neue Gesetz der "Ehe für alle", von dem in Köln mehrtausendfach in Dortmund aber kaum Gebrauch gemacht wird.
Dankeschön, Frau Hertkens, für den tollen, verständlichen Vortrag - M. Berndsen


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